Der Raschplatz - der Ort unserer Träume!

Spamfilter 2017: Der Raschplatz – der Ort unserer Träume!

Was macht man mit einem grauen Grauen aus Beton mitten in der Stadt? Und wie könnte aussehen, was man sich erträumt? Im Rahmen einer Diskussion über die Zukunft des Raschplatz gab es viele Ideen, die parallel in Minecraft umgesetzt wurden.

Wie sieht die Zukunft unserer Städte aus? Oder konkreter: Wie sieht die Zukunft des hannoverschen Raschplatz aus. Der nördlich des Bahnhof gelegene Platz ist mehr Betonwüste als Lebenswelt. Er bietet wenig Leben und ist zu einem Refugium für Obdachlose geworden.  Jenseits dessen erstrecken sich der Andreas-Hermes-Platz und der Weißekreuzplatz. Einst der Standort des Gerichtsgefängnis, in dem im Nationalsozialismus Homosexuelle, Linke und andere damals als „unerwünscht“ gebrandmarkte Menschen eingesperrt und getötet wurden. An das Gefängnis erinnert heute ein Mahnmal, das vom Künstler Hans-Jürgen Breuste entworfen wurde. Der Andreas-Hermes-Platz wird vom Pavillon Kulturzentrum dominiert.

Block für Block zum grünen Paradies

Im Rahmen der Diskussion, die vom Moderator Thomas Kaestle geleitet wurde sprachen die Künstlerin Almut Breuste, der Raumdesigner Jasper Kühn, der Künstler Felix Scheer und der Veranstalter des Spamfilter-Festivals Marcus Munzlinger über die Zukunft der Ecke um den Pavillon. Parallel dazu bauten fünf Minecraft-Spieler die von den Diskussionsteilnehmern gewünschten Veränderungen in Echtzeit nach. Einen fertigen Raschplatz im Jetzt-Zustand hatten sie bereits angelegt und modifizierten diesen entsprechend. Worauf man sich schnell einigen konnte, war Almut Breustes Wunsch nach mehr Grün. Der kalte Beton muss weg. In Minecraft ist das zum Glück kein Problem: Mit ein paar Klicks wurde die Raschplatzhochstraße zur grünen Oase in 15 Meter Höhe. Auch ein Kinderschwimmbecken mit Rutsche vom Pavillon-Dach wurde zügig aufgebaut.

Warum in die Ferne schweifen…

Zeitlich war die Diskussion recht verhalten und bodenständig. Selten kamen entfernte Zukunftsvisionen zum tragen. Es waren eher die Änderungen die man unmittelbar durchführen kann, die die größte Sehnsucht auslösten. Moderator Thomas Kaestle vermutete darin die Angst davor „in Science-Fiction-Klischees abzurutschen“. Jasper Kühn schlug die Abschaffung des Autoverkehrs um de Bahnhof herum ab. Mit einem Fahrrad kommt man in der Stadt schneller zum Ziel und für die Langstrecke reicht den meisten doch der Bahnhof. Eine richtige Lösung für den eigentlichen Raschplatz fand sich jedoch nicht. Er blieb erst mal eine graue Ödnis. Eine Vision eines Zuschauers, war es jedoch die Umgebung zu begrünen und den Stadtbewohnern deren Pflege im Sinne des Urban Gardening zu überlassen. Das habe schon in Rio de Janeiro positive gesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht. Es gab und gibt viele Ideen für den Raschplatz, aber es braucht natürlich auch die Kraft sie umzusetzen.

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