Auf die Ohren: Die besten Podcasts der Woche #3

Heute wieder: Die besten Podcasts der letzten Woche für euch und eure Ohren. Mit Ernährungswissenschaft, Körperfressern, blonden Frauen und Kunst.

Bei zebrabutter sind wir bekennende Podcast-Afficionados, wenn nicht gar -Connaisseure.

(Unseren eigenen Podcast, Streifzug, könnt ihr hier hören oder mit einer gängigen Podcast-App abonnieren. Wir sprechen über Serien, Filme und andere Mediendinge, die uns beschäftigen.)

Deshalb durchwühlen wir von Zeit zu Zeit das Netz nach Podcasts und einzelnen Episoden, die wir für besonders gelungen, oder gut, oder wichtig, oder beachtenswert halten. Hier also für euch: Die besten Podcasts der letzten Woche (oder so).

The (Non)Science behind Juice Cleanes von Food Stuff: Ernährungswissenschaft verdient den Zusatz „Wissenschaft“ ja eigentlich kaum. Die vielen Ernährungs- und Diättrends, die dauernd aufkommen, machen es nicht viel besser. Food Stuff beleuchtet den Unsinn hinter den sogenannten Juice Cleanses. Dazu braucht es nicht viel chemische oder biologisches Wissen – allein die Entstehungsgeschichte der Juice Cleanses reicht aus, um sie als Humbug zu identifizieren.

The Napster Story with Jordan Ritter und The History of Google Parts 1 & 2: Der Internet History Podcast hat eigentlich immer interessante Geschichten und Gäste. Immerhin wird hier lebende Geschichte erzählt, die uns immernoch direkt betrifft. Napster und Google sind aber zwei besonders leckere Happen. Napster, weil… naja, es eben Napster ist. Interessant an den Interviews zu Google ist, wie Google als „Guter“ unter den anderen bösen Netzgiganten dargestellt wird: als Underdog, der aus versehen reich geworden ist und immer noch für eine bessere Welt antritt.

Art Districts von Benjamin Walkers Theory About Everything: Benjamin Walker beleuchtet den Begriff des art washing, mit dem Gentrifizierung, Diskriminierung und Verdrängung hinter Aktivitäten der kreativen Szene versteckt werden, und ob diese Szene sich ihrer diskriminierenden und verdrängenden Aktivitäten gar nicht bewusst ist.

S-Town: Der neue Podcast der Serial-Produzenten. Zunächst klingt alles solide und interessant, aber nicht besonders spannend. Ein Bewohner einer ländlichen Stadt in Alabama, die er selbst Shittown nennt, kontaktiert einen Reporter. Ein Mord sei in seiner Stadt geschehen, alle wüssten davon, aber die Ermittlungen seien eingestellt worden. So weit, so gut. Zum Glück wartet der Podcast mit wunderbaren Charakterstudien und wirklich (wirklich!) unerwarteten Kehrtwenden auf, nach denen man dann doch weiter hört. Einfach nur um zu wissen, wohin die Story nun gehen soll.

The Price of Illusion: Joan Juliet Buck von Pardon My French: Joan Buck erzählt aus ihrer Lebensgeschichte, in der sie sich mehr als einmal getraut hat, lieber auf sich selbst zu hören und Dinge aufzugeben, die für die Mehrheit der Gesellschaft zu absolut erstrebenswerten Lebenszielen zählen. Einen Job als Chefin der Vogue zum Beispiel. Oder eine glückliche Ehe.

Jules Cotard and the Syndrome Named After Him von Stuff You Missed in History Class: Nicht nur, dass das sogenannte Cotard- oder „Walking Corpse“-Syndrom wunderbar spooky ist. Ganz nebenbei erfährt man, wie wenig Fortschritt in der Wissenschaft von tatsächlichen Erkenntnissen geprägt ist, sondern wie vielmehr Personen und ihre Überzeugungen für längere oder kürzere Zeiträume Richtungsweisend und bestimmend für das wissenschaftliche Denken sind – ob sie nun richtig liegen oder nicht.

Körperfresser aus dem WDR Hörspiel-Speicher: Schön gruselig inszenierte Körperfresser-Geschichte. Erst seltsam aber dann ziemlich geil sind die Chöre, die hier als erzählerisches Mittel eingesetzt werden.

The Russian Passenger von Reply All: Wie kann es passieren, dass ein Mensch in Russland Uber-Fahrten über das Konto eines amerikanischen Onlineredakteurs buchen kann? Datenleaks- und handel und das gute alte Darknet, y’all. Am besten direkt alle Passwörter erneuern und zumindest für ein paar Tage ruhiger schlafen.

Dead Blondes-Serie von You must remember this: 13 Geschichten über Frauen, die im Namen des Mythos des blonden Vamps von der Film- und Medienindustrie in Hollywood ausgebeutet, gedemütigt und missbraucht wurden.

Bildquellen