Mixed Marsls Comickiste #4 – Wolverine, Lizenzen und Nicolas Cage

Marcel Durer liebt Comics. Er liest und sammelt Comics, arbeitet mit ihnen und referiert sogar über sie. In unserer Reihe Mixed Marsls Comickiste widmet er sich den Kuriositäten in der Welt der Comics.

Willkommen zurück in Mixed Marsls Comickiste, das Kuriositätenkabinett der Comicwelt. Wir haben inzwischen die 4. Ausgabe dieser Reihe erreicht. Die heutigen Funfacts beziehen sich auf die Welt der Bewegtbilder: Wir werfen einen Blick auf die ursprüngliche Idee für 20th Century Foxs erfolgreichsten Superhelden, befassen uns mit Trademarks (ein Thema, dass heute leider aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken ist) und sogar Nicolas Cage wird genauer unter die Lupe genommen.

Die haarige Ursprungsidee hinter Wolverine

Wenn man an die X-Men denkt, denkt man sofort an eine Figur: Wolverine. Allein schon wegen Hugh Jackmans Verkörperung ist der Charakter fast schon synonym mit dem Franchise. Auf jeder Comic-Convention sieht man mehrere Besucher, die den haarigen Kanadier cosplayen.
Was mich persönlich daran aufregt ist, dass sich Hugh Jackmans Wolverine rein optisch in vielen Dingen von der Comicversion unterscheidet. Die Comicversion ist beispielsweise deutlich kleiner und haariger als der Posterboy Jackman.
Wenn es nach dem Schöpfer der kanadischen Comic-Ikone Len Wein gegangen wäre, , wären die Unterschiede noch größer gewesen. Er wollte nämlich aus Wolverine einen leibhaftigen Wolverine, also Vielfraß machen. Um genau zu sein sollte er ein mutierter Vielfraß sein, der nur dachte er sei ein Mensch (bzw Mutant). Also so ähnlich wie Rocket Raccoon von den Guardians of the Galaxy. Man kann davon halten was man will – die X-Men-Filme wären sicherlich um ein Vielfaches interessanter geworden.

Der Feind meines Feindes

Das Spielzeugunternehmen Mego hat es in den 1970ern tatsächlich geschafft, für ihre Kollektion an Actionfiguren sowohl Lizenzen von Marvel als auch von DC zu erwerben. Die Figurenlinie wurde World’s Greatest Super-Heroes betitelt. Soweit so gut.
Als dann jedoch Mego erfolgreich versuchte sich das Trademark für das Wort „super-hero“ zu sichern, wurden die beiden Comic-Unternehmen wütend. Sehr, sehr wütend. Sie drohten Mego mit einer gemeinsamen Klage. Um DC und Marvel zu besänftigen und ein Verfahren im Keim zu ersticken verkaufte Mego die Rechte für einen symbolischen Dollar.
1981 haben dann Marvel und DC gemeinsam das Trademark erfolgreich angemeldet. Der Begriff „super-hero“ gehört seitdem den beiden Konkurrenten.

Nicolas Cages Origin Story

Die meisten Menschen wissen, dass der Name des Schauspielers Nicolas Cage ein Künstlername ist. Sein bürgerlicher Name lautet Nicolas Coppola. Wenn bei diesem Namen eine Glühbirne über eurem Kopf aufgeht, dann liegt das daran, dass er sich seinen Nachnamen mit seinem Onkel, dem legendären Filmregisseur Francis Ford Coppola (Der Pate, Apocalypse Now) teilt. Am Anfang seiner Karriere suchte er daher einen Künstlernamen, um die Vorwürfe der Vetternwirtschaft so gering wie möglich zu halten. Der junge Nicolas war (und ist immer noch) ein riesiger Comicfan, also suchte er dort nach einem markant klingenden Namen.
Luke Cage, der erste afroamerikanische Superheld mit eigener Serie, war schließlich der Namensgeber. Cages Sohn heißt übrigens Kal-El, wie Supermans kryptonischer Name. Außerdem spielte Nicolas Cage in vielen Comicverfilmungen, wie zum Beispiel Ghost Rider oder Kick Ass mit und wurde von Tim Burton für eine Produktion, die nie zustande kam, als Superman besetzt.

Warum nur Mainstream?

Es ist wieder an der Zeit, euch ein Comic außerhalb der großen Comicverlagshäuser zu empfehlen. Diesmal möchte ich euch mit Andre The Giant: Life and Legend von Box Brown eine liebevolle Biographie empfehlen. Es ist die Lebensgeschichte des gleichnamigen Wrestlers und seiner Reise von der französischen Provinz bis ins Rampenlicht von Wrestlemania. Gleichzeitig bleibt der Riese bodenständig. Es ist eine sympathische Feelgood-Geschichte an deren man auch gerne mal eine Träne verdrücken darf. Andre The Giant war einer der (wortwörtlich) größten Wrestler, und war u.a. in The Princess Bride und das Vorlage für das bekannte OBEY Giant – Motiv.

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  • Mixed Marsls Comickiste: Marcel Durer