The Walking Dead und die Philosophie: Moral, Menschsein und der Sinn des Lebens

Die Zombieserie The Walking Dead zeigt zwar viel stumpfes Gemetzel, greift aber auch viele philosophische Fragestellungen auf. Wir möchten einige interessante Aspekte andeuten und diskutieren. Vorsicht: Artikel kann Spuren von Spoilern enthalten.

The Walking Dead ist sicherlich nicht die tiefsinnigste TV-Serie aller Zeiten. Sie versucht sichtlich, den Zuschauer durch ihre bemerkenswerten Schlachtszenen zu ködern: zerschossene Schädel, herausgerissene Innereien, amputierte Gliedmaßen und jede Menge Blut. Nicht selten ziemlich ekelhaft und realistisch. Die Story läuft nur mit und Charaktere sind nebensächlich, möchte man teilweise meinen. Trotzdem thematisiert The Walking Dead zahlreiche Fragen und Problemstellungen der Philosophie. Angefangen bei Fragen der Moralität, über die Grundzüge des Menschseins, bis hin zum Lebenssinn.

Viele Grundfragen über diese Welt, über die menschliche Existenz und ihr Handeln sind ungelöst. Wären sie lösbar, würde es die Disziplin der Philosophie nicht mehr geben. Da unser Leben trotzdem funktioniert, kommen wir damit zurecht, dass sie letztendlich unbeantwortet bleiben. Bestehende Strukturen und der stetige Versuch von Antworten gibt uns den Anschein einer durchdrungenen und stabilen Welt. The Walking Dead zeigt auf, wie streitbar unsere Weltanschauung im Extremfall werden kann.

Wer die Serie nicht kennt: Die Welt wurde von einer Zombieapokalypse heimgesucht. Ein vermeintlich unheilbarer Virus lässt jeden Menschen nach seinem Tod oder infolge eines Bisses durch die sogenannten „Beißer“ mutieren. Sie streunern entweder vereinzelt oder in Scharen herum, auf der Suche nach menschlichem Fleisch zum Verzehren. Nur ein gezieltes Ausschalten des Gehirns lässt die Untoten sterben. Die Handlung zeigt eine Gruppe von Überlebenden – angeführt von Hauptfigur Rick –, die sich buchstäblich durchschlägt. Sie kämpft gemeinsam ums Überleben und muss mit unterschiedlichsten Herausforderungen fertigwerden.

Recht und Gesetz

In The Walking Dead herrscht urplötzlich Anarchie: Zwar hat niemand bestehende Gesetze aufgehoben, jedoch gibt es kaum noch Menschen, für die die Gesetze gelten. Geschweige denn Gewalten, die die Strukturen am Leben halten und kontrollieren könnten. Das, was Halt gibt, ist also weg. Die Figuren geraten zu Anfang in Gewissenskonflikte, wenn es etwa darum geht, fremder (bzw. toter) Leute Autos zu plündern. Altbekannte Strukturen und die Macht der Gewohnheit lehren sie: Es gehört einem ja nicht. Warum sollte ich nun stehlen dürfen?

Andererseits hinterfragt der Konflikt, was genau das Anspruchsrecht auf persönliche Besitztümer „in der früheren Welt“ ausgemacht hat: Nur die Befürchtung, dass eine Zuwiderhandlung geahndet werden könnte? Oder bestehen Gesetze viel mehr über die reine Angst vor Bestrafung hinaus, sozusagen universell? Und wo verliefe die Grenze, falls es doch nachvollziehbar ist, dass die Figuren künftig ohne Rücksicht auf einstige Besitzstrukturen handeln?

Es wird deutlich, dass unsere politischen und juristischen Systeme nicht nur auf Vernunft basieren, sondern vor allem auf Einigung. Das widerspricht unserer Intuition, die Strukturen als unantastbar und notwendig zu betrachten. Wir vergessen allzu gern, dass das System nur funktioniert, wenn die Bestandteile der Gemeinschaft das System auch tragen. Karl Marx beschrieb einst den sogenannten Fetischcharakter: Er besagt, dass die Menschen sich Dinge erschaffen, diese dann über sich selbst stellen und für naturgegeben erachten. Dieses Phänomen spiegelt sich in The Walking Dead wider, wo Strukturen sich auflösten und das scheinbar göttliche System von Recht und Gesetz keine Substanz mehr zu haben scheint.

Gibt es keinen Besitz mehr, gibt es auch keinen Diebstahl. In Staffel 2 bestehen Hershel und seine Familie auf ihrem Hausrecht, als Rick und seine Leute dort gastieren. Doch was kann Hershel in dieser Welt noch einfordern und wozu dürfen sich Rick und Co. andererseits ermächtigen? Für die Protagonisten macht es offenbar einen Unterschied, ein leeres Auto zu plündern oder ein Anwesen noch lebender Menschen an sich zu reißen. Im Laufe der zunehmenden Gewöhnung an die weitgehende Anarchie ändert sich diese Einstellung bei den Figuren.

Menschsein

Unsere kognitiven Fähigkeiten unterscheiden den Menschen gemeinhin von anderen Lebewesen. Andere Tiere haben zumindest nicht in dem Maße ein Bewusstsein, eine menschenähnliche Sprache oder die Fähigkeit zu abstrahieren. An die Grenzen dieser Definitionsversuche gelangen wir allerdings immer wieder bei umstrittenen Ethikdebatten. Ab welchem Zeitpunkt kann ein Fötus als Mensch betrachtet werden (Stichwort: Abtreibungslegitimation) oder inwieweit hat ein Mensch im Wachkoma oder ein schwerer Alzheimerpatient teils seine menschlichen Züge verloren?

Auch in The Walking Dead spielt die Frage nach der Definition des Menschseins eine wichtige Rolle. Mehrfach sehen sich die Figuren mit der Problematik konfrontiert, ob die „wandelnden Toten“ als Menschen betrachtet werden können oder nicht.

Ihre menschlichen Züge haben sie de facto größtenteils verloren. Sie haben kein ausgeprägtes Denkvermögen mehr, sie haben Tötungswut statt Empathie, sie haben selber offenbar kein Schmerzempfinden, ihnen ging die menschliche Sprache verloren und sie lassen sich selbst durch einen Schuss ins Herz nicht töten. Das Verhalten der Beißer reduziert sich auf Instinkte und ihr Äußeres lässt die frühere Gestalt der Person nur erahnen. Auf der anderen Seite handelt es sich um denselben Körper, also vermeintlich um dieselbe Person, die einst ein Mensch war, und deren Stammhirn nach dem Tod qua Virus reaktiviert wurde.

Auch die Charaktere der Serie positionieren sich unterschiedlich in der Frage, ob die Beißer noch eine Form von Menschen sind. In einer Szene geben Kinder den Beißern hinter dem Zaun Namen. Ricks Sohn Carl argumentiert, dass diese nur fressen und nicht reden oder denken könnten; deshalb hätten sie mit Menschen nichts zu tun und sollten keine Namen haben. Hershel wiederum vertritt anfangs den Ansatz, dass es sich nicht um (Un-)Tote handele, sondern um kranke Menschen. Er hofft nicht nur, dass die Beißer eines Tages geheilt werden können, er hält seine mutierten Familienmitglieder in der Scheune seiner Farm und verbittet sich, dass „seine Frau“ als Beißer bezeichnet wird. Erst als seine mutierten Familienmitglieder versuchen, auch ihn zu töten, erkennt Hershel bestürzt, dass die Wesen anders sind als seine frühere Familie. Verloren hat er seine Ehefrau nicht erst, als sie den finalen Schuss ins Gehirn erhält, sondern womöglich schon, als sie mutiert ist. Ein Argument gegen die Menschlichkeit der Beißer.

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Dass die Zombies (so werden sie übrigens nicht einmal genannt) ihre menschlichen Züge verloren haben, wird außerdem in Staffel 3 in der Siedlung Woodbury manifestiert. Dort versucht der Wissenschaftler Milton, einen gefangenen Beißer durch gezieltes, kontrolliertes Hervorrufen von Erinnerungen zu beeinflussen. Der Versuch, dem „Probanden“ seine möglicherweise tief schlummernden menschlichen Züge zu entlocken, scheitert. In Woodbury veranstalten sie sogar Gladiatorenkämpfe zwischen Mensch und Beißer als Form der Unterhaltung. Die Behandlung dieser ehemaligen Menschen als wilde Tiere ist ebenfalls eine klare Positionierung, die allerdings beispielsweise von der Figur Andrea gemissbilligt wird.

Mehrmals sind es allerdings Kinder, die in ihrer Unbefangenheit humanistischer denken. Eine Nebenfigur bezeichnet die Beißer etwa lediglich als „anders“. So wie sich ein junger Mensch zum älteren entwickelt, verändere sich irgendwann der Gesunde zum Beißer. Auch die Figur der vielleicht 10-jährigen Lizzy vertritt die Theorie, die Beißer seien nicht bösartig, sie wollten einen nur auf ihre Seite ziehen. Letztendlich kostet sie diese als krank und überlebensuntauglich erachtete Idee das Leben: Sie tötet ihre eigene Schwester, da sie nicht in der Lage ist, zwischen der Natur von Mensch und Beißer zu unterscheiden. Um keine weitere Gefahr darzustellen, wird sie von Carol umgebracht.

Macht

Die Welt nach der Zombieapokalypse weist Ähnlichkeiten zum von Thomas Hobbes beschriebenen Naturzustand des Menschen auf. Wenn der Mensch nicht durch staatliche Gewalt in Zaum gehalten wird, entsteht Anarchie – gemäß dem berühmt gewordenen Satz „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“.

In The Walking Dead wird zunehmend deutlich, dass nicht die Beißer der schlimmere Feind des Menschen sind, sondern andere Menschen. Diese Meinung in der Tradition des Hobbes‘schen Leviathan wird von den Charakteren an einer Stelle sogar explizit geäußert. Während die Untoten immer gleich agieren und nur in der Masse wirkliche Gefahr ausstrahlen, entstehen die größeren Gefahren im Konflikt mit anderen Überlebenden. Denn andere Überlebende haben genau wie die Gruppe um Rick jegliche Hemmung sowie einen Großteil von Moralität und Zivilisatorischem abgelegt. Es entsteht ein ständiger Kampf um Ressourcen, um sichere Unterkünfte und auch um Macht.

Geradezu absurd ist es, dass die Menschen sich über lang gegenseitig bekriegen und sich nicht gegen den gemeinsamen Feind, die wandelnden Toten, zusammentun. Nur in der größten Not arbeitet der Mensch anscheinend altruistisch. In Woodbury entwickelte sich unter der Führung des Governors eine Gesellschaft mit diktatorischem Staatssystem – streng kontrolliert, mit Ausgangsperre etc., dafür mit dem Versprechen von Sicherheit und Gütern. Aus Machtgründen entsteht ein Kampf zwischen Woodbury und der Gruppe um Rick, die sich auf einem Gefägnisgelände niedergelassen hat. Der Governor hetzt mit Lügen seine Gemeinschaft gegen den Feind auf, um einen Krieg zu rechtfertigen. Ein friedliches Koexistieren ist irgendwann nicht mehr möglich, obwohl den Krieg eigentlich nur die Meinungsführer der Gemeinschaften wollten. Letztlich soll der Krieg beide Seiten ins Verderben führen. Frei nach Adorno führt die Aufklärung irgendwann zurück in die Barbarei.

Mit dem Governor wird die Figur eines wahnsinnigen Eiferers gezeichnet: Ohne Rücksicht auf Verluste verteidigt er, was er aufgebaut hat, führt im Sinne der Selbstverwirklichung ein straffes Regime und gaukelt der Bevölkerung nach außen hin ein familienfreundliches Saubermann-Image vor. In seiner Zerstörungswut handelt er höchst irrational und inkonsequent – am Ende tötet er sogar wahllos Leute der eigenen Seite. Später bringt er systematisch Konkurrenten zur Strecke, um der Anführer einer anderen Truppe zu werden.

Die Handlungen und Charaktereigenschaften des Governors lassen diverse Bezüge zu wahrhaftigen Tyrannen zu. Erschütternd nah bewegt sich hier die Fiktion in The Walking Dead an realen Entwicklungen der Zeitgeschichte und auch der heutigen Welt.

Außenwelt

Zwar spielt der Aspekt von Realität und Erkenntnis in der vorliegenden Serie keine tragende Rolle, aber er wird zumindest tangiert. In einem entlegenen Bereich des Gefängnisses, wo sich die Figuren einige Zeit aufhalten, treffen sie auf ehemalige Gefangene. Die Häftlinge waren über Monate in ihren Räumlichkeiten eingesperrt, lebten von Gefängnisvorräten und bekamen von der Zombieapokalypse nichts mit.

Ähnlich wie in Platons Höhlengleichnis können und wollen die Häftlinge zunächst nicht begreifen, was ihnen von den Ereignissen in der „Außenwelt“ berichtet wird. Ihre „Welt“ reduzierte sich sozusagen auf die Mauern ihres Gefängnistraktes, die sie für die ganze Realität hielten.

Immer wieder kommt unter den Charakteren auch die Debatte auf, wie lebenswert für die Kinder und vor allem für Ricks Neugeborenes Judith diese Welt noch ist. Doch für Ricks Tochter ist die Welt womöglich weitaus weniger beschwerlich als für Erwachsene, denn Judith kennt die Welt nur als „zugrundegegangene“ Welt mit Beißern und ständigem Überlebenskampf. Sie vermisst keine zivilisierte Welt aus Luxus und unbegrenzten Möglichkeiten, da sich ihre Weltanschauung nur auf die Zeit nach der Zombieapokalypse beschränkt.

Die Überlegung von Schein und Wirklichkeit ist eine der zentralen Probleme der Philosophie: Zeigt uns unsere Wahrnehmung und Ratio die tatsächliche Realität oder – wie im Höhlengleichnis – nur die Schatten der Realität, die wir für die Realität halten? Können wir, ähnlich wie Judith oder die Häftlinge anfangs, eine wirkliche Welt womöglich nicht erkennen, weil sie außerhalb unseres Erkenntnisbereichs liegt?

Moralisch handeln

So alt wie die philosophische Tradition selber ist auch die Frage nach ethischen Grundsätzen. Gibt es eine Art übergeordnete Moral, nach der wir handeln sollen? Wenn ja, wer stellt sie auf? Und wenn nein, dürfen wir dann alle machen, was wir wollen?

Darüber können Ethiker bis heute nach Herzenslust streiten. The Walking Dead verdeutlicht in der Frage nach Moralität einen fundamentalen Zwiespalt: Einerseits handeln die Charaktere offensichtlich weniger moralisch als zu der Zeit, als die Welt noch feste Strukturen hatte. Andererseits hat sich mit der Veränderung der Umstände womöglich auch der Maßstab der Moral verschoben. Dass töten falsch ist, war vor der Zombieapokalypse sicherlich ein Grundsatz, dem die meisten Figuren zugestimmt hätten, jedoch klingt er im blanken Zustand des „Survival of the fittest“ nach naivem Harakiri.

Für Carl ist das Überleben der Gruppe das höchste moralische Prinzip: Er würde einen Menschen sogar prophylaktisch töten, selbst wenn dieser noch keine konkrete Gefahr ausstrahlt. Seine Devise lautet: Bevor er mich töten könnte, töte ich lieber ihn. Dieses Prinzip ist ein Spiegelbild der durchaus realen Problematik von Gemeinwohl und Individualinteresse: Ist es in Ordnung, eine (noch nicht) drohende Straftat im Keim zu ersticken oder darf eine Person nicht für eine Tat belangt werden, die sie womöglich nie begehen wird?!

Moralen sind verschieden. Die Moral des Geistlichen, dem die Gruppe in einer späteren Staffel das Leben rettet, basiert auf christlich-biblischen Werten. Er hält seine Retter wegen ihrer grundlegenden Bereitschaft zum Töten für böse. Dementgegen begreifen und bezeichnen sich Rick und die Anderen stets als „gute Menschen“. Sind sie das wirklich?

Es ließe sich einwerfen: in sich – ja. Innerhalb der vertrauten Gemeinschaften helfen und beschützen sie einander bedingungslos, sie agieren meist nachvollziehbar und aufopferungsvoll. Doch an sich – eher nein. Als Gruppe sind sie auf ihren persönlichen Vorteil aus, fühlen sich anderen Menschen nicht verpflichtet, viel mehr zeigen sie sich eher misstrauisch, verroht und haben keine Skrupel, ihre Interessen durchzusetzen. Zugleich agieren sie aber nicht per se unfair und selbstsüchtig.

Die Charaktere in The Walking Dead schaffen sich also ihre ganz persönliche Moral, die sie vor sich selber rechtfertigen können. In der Philosophie wird oftmals dreierlei unterschieden, wenn es um den Fokus zur Beurteilung des Moralischen geht: die Motivation, die Handlung selbst oder die Konsequenz. Die Maxime der Protagonisten scheint noch am meisten mit dem tugendethischen Konzept der Motivation kompatibel zu sein. Ihre Handlungen als solche sowie die Konsequenzen sind problematisch, weshalb sie von Ethikern aus dieser Richtung kritisiert werden würden, aber ihre Motive sind wenigstens in Teilen nachvollziehbar.

Sinn des Lebens

Ist das Leben in einer Welt wie der aus The Walking Dead weniger wert als ein „normales“ Leben? Das führt unweigerlich zu der Frage, worin generell der Sinn des Lebens besteht. Antworten von Gelehrten gibt es zahlreiche in der Historie: Selbstfindung, Hedonismus, Weitergabe von Wissen, schlichte Glückseligkeit, religiöse Ideale etc. Andere Teile der Philosophie bestreiten, dass es überhaupt einen Sinn im Leben gebe.

Die Charaktere der Serie geben keine expliziten Antworten, tendieren aber manchmal zu nihilistischen Gedanken. Demnach sei das Leben sinnlos und deshalb zu verneinen. Jene Frage nach dem Lebenssinn stellen die Figuren in der Regel, wenn sie verzweifelt und des zehrenden Überlebenskampfes müde sind. Sie argumentieren, dass der Tod die bessere Alternative zu einem Leben in Angst sei. Sie sind zeitweilig nicht imstande, positive Momente anzuerkennen und das Leben um des Lebens und der Hoffnung willen zu bejahen – in diesen Momenten hält sie gewissermaßen nichts mehr auf der postapokalyptischen Welt.

Ebenfalls argumentieren sie in nihilistisch anmutender Weise, dass man ohnehin todgeweiht sei und es sich deshalb nicht lohne zu kämpfen. Doch todgeweiht sind wir in beiden Welten. Inwieweit gibt es also einen prinzipiellen Unterschied im Lebenswert zwischen der Welt vor und nach der Apokalypse? Welche konkreten Elemente oder Begleiterscheinungen machen den Sinn zu leben grundlegend verschieden? In beiden Welten versuchen wir, das Leben im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Sinn zu füllen. In der Welt vor der Apokalypse erschuf man sich eine Aufgabe, arbeitete, gestaltete Freizeit, passte auf sich auf, baute Beziehungen zu Menschen auf etc. Doch auch nach der Apokalypse bauen sich die Überlebenden etwas auf, leben in einer Gemeinschaft, mit Ansätzen von Industrie, mit Alltag, mit einer Aufgabe für den Einzelnen, mit Freizeitgestaltung, Beziehungsaufbau etc.

Rick symbolisiert eine existentialistische Position: Obwohl das Leben nach den traumatisierenden Ereignissen sinnlos und schrecklich erscheint, versucht man, dem Leben selber wieder einen Sinn zu geben. Als Vorreiter der Gruppe macht er den Menschen Mut, redet ihnen ins Gewissen und motiviert. Rick ist Quelle der Kraft für seine Gemeinschaft. Die Gruppe kämpft und nimmt das Leben an, auch ohne den Sinn zu kennen.

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