Jurrassic World: The Fallen Kingdom

Jurassic World: Fallen Kingdom – Alles ein einziger Fehler

Zum fünften Mal dürfen die Bewohner des Jurassic Park über die Kinoleinwand stampfen. Ob Jurassic Park: Fallen Kingdom einen Kinobesuch wert ist? Kommt drauf an, worauf man Wert legt.

Dass das mit den Dinosauriern ein Riesenfehler war, erfährt man sofort und zwar aus dem Mund von Jurassic-Park-Chefskeptiker Dr. Ian Malcom (wie gehabt Jeff Goldblum). Diese thematische und theoretische Vorgabe durchzieht Jurassic World: Fallen Kingdom wie ein Kaumuskel den Raptorenkiefer. Ebenfalls mit dabei sind natürlich wieder Clarie Dearing (Bryce Dallas Howard) und Owen Grady (Chris Pratt) aus dem ersten Teil.

Viele erwarteten bei Jurassic World 2 einen Aufguss von Jurassic Park: The Lost World und lagen damit zumindest teilweise richtig. Viele Elemente, Handlungsstränge und auch Bilder wirken vertraut. Neben dem schmierigen Halunken (Rafe Spall), gibt es wieder einen Großwildjäger. Diesmal gespielt von Ted Levine. Der hat leider nicht viel zu tun, denn seine Rolle gibt nicht viel her. Schade, denn er dürfte, neben der ebenfalls verschenkten Geraldine Chaplin, einer der besten Schauspieler des Ensembles sein. BD Wong darf übrigens wieder den Genetiker Dr. Henry Wu geben, der wieder etwas aus seinem DNA-Gruselkabinett holt.

Verwirrosaurus Rex

Was uns Regisseur J.A. Bayona erzählen will, scheint er nicht genau zu wissen. Der Film beginnt als Moralstück über Umweltschutz und menschliche Verantwortung, sinniert dann kurz über das Leben und Sterben. Verliert den moralischen Faden dann komplett und kippelt zwischen James-Bond-Bösewicht-Ästhetik und Gruselfilm hin und her. Es hätte gern mehr Grusel sein können, denn da spielt der Regisseur seine Talente aus. Wenn es bedrohlich wird, wenn Mensch und Saurier umeinander schleichen, wenn man dem Tod ins Auge blickt. Damit ist es aber nach zwei, drei schaurigen Höhepunkten schon wieder vorbei. Und es geht zurück zur schlampig formulierten Frage nach Verantwortung und Moral.

Die Story des Films hält kaum eines genauen Blickes stand. So gibt es einige narrative Lücken, die man selbst mit viel Suspension of Disbelief und gutem Willen nicht mehr zusammenbekommt. Besonders kreativ ist die Motivation der Figuren leider auch nicht. Es geht um Macht und Geld.

Allzu genau sollte man nicht hinschauen bei Jurassic World: Fallen Kingdom, dennoch macht der Film Spaß. Es gibt wieder mehr animatronische Dinosaurier. Mit denen interagieren die Schauspieler merklich besser als mit den CGI-Versionen. Außerdem sieht man mehr Arten von Dinos. Das ist erfreulich, denn die Urzeit hat eigentlich viel grausames, lustiges und schönes zu bieten – man muss sich nicht immer neue Monstersaurier ausdenken. Die Jurassic-Park-DNA ist immer noch da, vielleicht sogar stärker als im vorherigen Teil. Der Grusel ist die Kür des Films und die Moralfragen könnten vielleicht im dritten Teil spannend(er) werden. Wir werden sehen – oder wie Ian Malcolm sagen würde:

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