Sicher durch die Feiertage: Alkohol

Weihnachten rückt näher. Aber wie komme ich sicher durch die Feiertage? Martin Spieß erklärt es in unserer Miniserie. Heute: Alkohol.

Die Frage stellt sich auf Omas 80. genauso wie auf der Diplomverleihung. Nur an den Feiertagen allerdings ist man mehrere Tage gezwungen, mit denselben Menschen zusammen zu sein. Und immer wieder kommt die Frage: Wie viel darf ich trinken?

Denn es hat ja durchaus etwas Enervierendes, wenn einen der Großvater ansieht, als sei man schwerer Alkoholiker, nur weil man sich gerade das zweite Bier aufgemacht hat. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

1) Nicht trinken
Daran sollte man nur in äußerst schweren Fällen denken. Wenn der jahrelang alkoholkranke Onkel, den die gesamte Familie Zeit seines Lebens bemitleidet hat, weil er immer wieder in den Suff abgestürzt ist, sich vor kurzem tot gesoffen hat, sollte man aus Pietätgründen vom Alkohol Abstand nehmen. Auch wenn eine zünftige Sause Onkel Alfred sicher sehr gefallen hätte. Der grobe Nachteil des Nicht-Trinkens: man muss seine Familie, die Schwiegereltern und alten Bekannten nüchtern ertragen. Und für Nüchternheit sind die Feiertage ja nun einmal nicht gemacht.

2) Verhalten trinken
Man kann ja sonst ein Freund sportlichen Alkoholkonsums sein. Mit der Familie zum Weihnachtsfest zusammen zu treffen aber ist Rausch genug, also bleibt man bei einem Glas Wein zum Essen und lässt sich sonst von christlicher Nächstenliebe, geschmücktem Baum, glitzerndem Schnee und knisterndem Kamin betrunken machen. Vorsicht: nicht übertreiben mit der weihnachtlichen Freude. Die Eltern glauben womöglich sonst, man würde Drogen nehmen. Und die werden ja, nicht zuletzt seit Tante Luise drogenbedingt in der Psychiatrie gelandet ist, noch weniger gerne gesehen als der Alkohol.

3) Saufen
Eigentlich sollten Familie und Freunde einen so lieben wie man ist: erfolgreich, arbeitslos, Bestsellerautor, Kellner, Gelegenheits- oder Kampftrinker. Warum also an den Feiertagen eine Ausnahme davon machen, wer man ist? Wie sonst soll man auch seine Lieben und Unlieben ertragen, wenn nicht mit einem konstanten Pegel? Auf sein Trinkverhalten angesprochen kontert man mit Zitaten großer Trinker, die zu kritisieren sich selbst die konservativsten Eltern nicht trauen. Humphrey Bogart zum Beispiel: „Das große Problem mit der Welt ist, dass alle immer ein paar Drinks zurückliegen.“ Eben. Machen wir die Welt besser. Und sei es nur unsere eigene. Außerdem: Mediziner empfehlen, täglich zwei Liter Wasser zu trinken. Vielleicht liegt darin die Antwort. Das Wasser, nun ja, mit Alkohol strecken.

Bildquellen