Gestreift – Die Links der Woche

Gestreift #152 – Die Links der Woche

Wir tauchen ab: In die Armut und die weiten psychedelischen Welten der Geschichten. Sind wir in Russland? Sind wir in Afrika? Oder in London? Die Musik wird jedenfalls nicht besser. Unsere Links der Woche.

Aus der Armut tauchen wir ab ziehen wir uns in psychedelische Welten zurück  – nur um wieder aufzutauchen in den wichtigsten Geschichten der Welt, während WM-Songs auf uns einbrüllen. Unsere Links der Woche.

In Großbritanniens Kommunen wird gespart – Bibliotheken werden verkauft und zu Privatwohnungen gemacht, Museen geschlossen, Polizei und Feuerwehr bekommen weniger Budget. Das Ergebnis? Eine bessere Bilanz für den Staat – und ärmere Menschen.  Die New York Times berichtet: In Britain, austerity is changing everything.

Psychedelische Drogen kommen wieder – sei es in Form von LSD-Microdosing oder als mystische Erfahrung mit Ayahuasca für den modernen Stadtmenschen gleich Mittwochs nach dem Schrei-Yoga. The New Yorker fasst die Geschichte der psychedelischen Drogen zusammen und gibt einen Überblick über aktuelle Strömungen und Publikationen: The science of the psychedelic renaissance.

Noch tiefer hinunter geht es im Sättigungstauchen – also dem tagelangen Ausharren und Arbeiten von Tauchern in großen Tiefen, die währenddessen in einer Metallröhre leben, die unter hohem Druck steht. Atlas Obscura dokumentiert den Berufsalltag: The weird, dangerous, isolated life of the saturation diver.

Mit Drogen (oder der Taucherkrankheit) lässt sich vielleicht auch erklären, warum viele Filmtitel so schlecht übersetzt sind:

À propros Geschichten: Die BBC hat 108 Journalisten, Akademiker Kritiker, Autoren und Übersetzer aus 35 Ländern nach den wichtigsten Geschichten der Menschheit gefragt. Das Ergebnis ist eine diverse, nur bedingt westlich geprägte Liste mit ein paar Überraschungen auf den oberen Plätzen: The top 100 stories that shaped the world.

Bald ist wieder WM, dieses Mal in der lupenreinen Demokratie Russland (mit ein wenig Glück dürfen sogar homosexuelle Menschen sich dort Fussball anschauen. Solange sie nicht Händchen halten dabei). Jedenfalls geht auch wieder die Suche nach dem diesjährigen unsäglichen WM-Song los. Spiegel Online fasst die aktuellen Kandidaten zusammen, von Wir sind zusammen groß / Wir sind zusammen eins bis hin zu Wir werden wieder Meister.

Wer übrigens keine Lust auf die FIFA-Weltmeisterschaft mit ihrem Public Viewing und dem ganzen Tammtamm hat, für den ist vielleicht der CONIFA (Confederation of Independent Football Associations) World Football Cup interessant, der gerade in London stattfindet. Die Teams, die dort spielen sind Teams aus staatenlosen Menschen, verfolgten Minderheiten oder Quasi-Staaten, die von der UN (und damit von der FIFA) nicht anerkannt werden. Tibet ist dabei, West Armenien, Nordzypern, Punjab, Darfur oder Padanien. Politisch auf jeden Fall interessanter als bei der FIFA: The world cup for forgotten nations.

Internet macht Sachen: Nach einer monatelangen Fan-Kampagne haben Weezer nun Africa von Toto gecovert. Warum genau weiß man nicht (außer, dass der Song offenbar auf viele Menschen eine eigenartige Faszination ausübt). Amanda Petrusich schreibt im New Yorker dazu:

I like to think that in lava-lit basements across America, every rock fan who once maniacally bellowed “Freebird!” at a concert now feels some vague sense of victory: occasionally, we must insist and insist upon ourselves to make our barbarian dreams come true.

Hier ist es:

Immer noch besser als jeder WM-Song.

Bildquellen

  • Gestreift – Die Links der Woche: Alex Schröder