Ein Zebra es ist gestreift für die Links der Woche

Gestreift #66 – Die Links der Woche

Battles of the Giants: Donald Trump vs. Stephen King, Jutta Ditfurth vs. Geschichtsumdeutung, Gefangener vs. Einzelhaft, Etgar Keret vs. Rassismus, Tänzerin vs. Dreck: Unsere Links der Woche.

Unsere Links der Woche, dichtgepackt, vollgepackt wie immer. Wir zeigen euch erstmal die schlimmen Sachen, die kleinen und großen Aufreger, keine Sorge, sind nicht viele, dann geht’s aber ganz smooth in die lustigen Sonntags-Leseaufgaben.

Den Start macht unser Trump-Block. Wer die Debatte zwischen Mr. „Ich hab die Haare schön“ und seiner Konkurrentin Hillary Clinton verpasst hat, kann in dieser Analyse der New York Times sich die Highlights nochmal anschauen.

Einer der größten und lautesten Gegner von Trump ist übrigens Stephen King.  Der Mann, der sich hauptberuflich Alpträume ausdenkt, sagt The Guardian: „A Trump presidency scares me more than anything else.“ Mehr King vs. Trump gibt es in diesem Artikel, und auf seinem Twitter-Account. Wirklich. Der Mann wettert dort die ganze Zeit.

Wir hier auf der anderen Seite des Atlantiks haben ganz andere Probleme, aber auch da tut die Außenperspektive mal ganz gut. Der New Yorker hat mit The Star of Germany’s Far Right ein tolles Portrait von Frauke Petry im Angebot.

Weiter in die Vergangenheit: In einem eleganten Facebook-Post zeigt Jutta Ditfurth am Beispiel von Ulrike Meinhof, wie Geschichte umgedeutet wird.

Und noch weiter in die Vergangenheit: Ein Transkript der Unterhaltung zwischen deutschen Wissenschaftlern über die Nachricht, die Alliierten hätten eine Atombombe über Japan abgeworfen.  Mit dabei: Werner Heisenberg und Otto Hahn. Die hauptsächliche Reaktion: Ungläubiges Staunen.

Wiliam Blake ist seit mittlerweile 29 Jahren in den USA in Einzelhaft und hat mit A Sentence Worse Than Death einen beeindruckenden Essay darüber geschrieben. Der auch in dem Buch Hell Is a Very Small Place veröffentlicht wurde, das Stimmen von Häftlingen zur Praxis der Einzelhaft sammelt. Fun fact: Blake darf in einer Zelle das Buch, an dem er mitgeschrieben hat nicht lesen. Die Begründung? “Publication which incites disobedience towards law enforcement officers or prison personell [sic], presents clear and immediate risk of lawlessness, violence, anarchy, or rebellion agiainst [sic] governmental authority.”

Die zebrabutter-Redaktion ist ja fast geschlossen Fan des Autors Etgar Keret (die, die keine Fans sind, haben noch nichts von ihm gelesen). Mit To the moon and back hat er im New Yorker  eine Kurzgeschichte veröffentlicht, in der es, so sagt er, um die „reinste Form des Rassismus“ ginge, nämlich das Wohl seines eigenen Kindes über das aller anderen zu stellen.

Leicht literarisch, oder vielleicht nicht, oder von allem ein bisschen, ist Lizzie Feidelsons Essay The Clean in der n+1. Sie beschreibt dort ihre Arbeit als Putzhilfe für eine professionelle Reinigungsfirma, aber den Text so zusammenzufassen, tut ihm großes Unrecht. Lest ihn. Es lohnt sich.

Wikipedia bemüht sich, dass Menschen mit ihren eigenen Artikeln dort bestimmten Relevanzkriterien entsprechen. Das ist vielleicht gut, vielleicht schlecht, fest steht: Wenn jemand, beispielsweie ein Künstler, für „nicht relevant“ erklärt wird, verschwindet sein Eintrag in der Online-Enzyklopädie. Zum Glück gibt es das Dictionary of non-notable artists von Gregor Weichbrodt, selbst nicht-relevanter Künstler.

Und zu guter Letzt: Eine feine medienwissenschaftliche Arbeit mit dem feinen Titel Doctors in space (ships): biomedical uncertainties and medical authority in imagined futures. Genau. Ärtzte. Im Weltraum. Gutes Thema.

Achja, eines noch: Studio Braun haben jetzt ihr Buch Drei Farben Braun draußen. Zu diesem Anlass: Ein tolles Portrait der Jungs in der SPEX. 

Und nun wirklich zum Schluss: Playing Lynch, ein Projekt, mit dem die David Lynch Foundation unterstützt der soll. Das hauptsächlich aber sehr, sehr lustig ist. Trailer: Siehe unten. Wir empfehlen John Malkovich als Log Lady aus Twin Peaks.

https://vimeo.com/184416639

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